Um die Übertragungszeit zwischen zwei Teilnehmern zu minimieren muss man die gesamte Netzwerk - Infrastruktur kennen.
Am einfachsten aber auch teuersten ist eine dedizierte Glasfaserleitung, das entspricht dann etwa der Lichtgeschwindigkeit plus Zeit in Übertrager und Verstärkern.
Am längsten dauert ein gewöhnlicher Haushaltsanschluss mit Kabelfernsehen oder DSL auf beiden Seiten, und dann noch bei verschiedenen Anbietern, die lange Wege zu den Austauschknoten haben.
Der Weg geht ganz grob:
City-Ring (unterschiedlich gross)
Anbieter-Ring (unterschiedlich gross)
Deutschland-Ring (De-Cix in 4 Städten)
International (diverse Länder-Knoten, Seekabel,…)
Die geographische Entfernung spielt also eine untergeordnete Rolle - zwei benachbarte Häuser können durchaus über z.B. Frankfurt geroutet werden, falls die Anbieter unterschiedlich sind und keinen näheren gemeinsamen Austauschknoten betreiben. Informationen darüber sind nur innerhalb der Firmen bekannt.
Mit mehr Glück werden zwei Anschlüsse einer Stadt bereits nach z.B. 20km Leitungslänge über einen Austauschknoten verbunden, dann sind die die Latenzen einstellig.
Da die PC-Gaming Community ebenfalls an niedrigsten Latenzen interessiert ist hat die Telekom 2003 eine FASTPATH-option zum DSL Angeboten die über QoS Parameteranpassung eine besonders schnelle Verbindung nach Frankfurt angeboten hat. Dieses Produkt ist seit Jahren nicht mehr verfügbar - vielleicht ist DSL jetzt eh immer schnell:-)
Alle Hochschulen in Deutschland sind über X-WiN mit dedizierten Glasfaseranschluss untereinander verbunden. Dabei bilden 8 Standorte (Erlangen, Frankfurt, Hannover, Berlin, Hamburg, Leipzig, Garching, Duisburg) einen 200Gbps Ring, auf der Karte sieht man die anderen Hochschulen die mit 100Gbps damit verbunden sind. Diese Verbindungen entsprechen grob der Lichtgeschwindigkeit und haben damit wenige Millisekunden Verzögerung.
Für besonders geringe Latenzen kann man Point-to-Point Verbindungen schalten lassen um nicht durch anderen Verkehr aufgehalten zu werden.